Eine Woche voller Fußball, Historie, neuer Erfahrungen und interkultureller Freundschaften – so lassen sich die Tage unseres diesjährigen Jugendaustausches in Chateaubriant treffend zusammenfassen.
Am Abend des 2. April startete wir mit dem Bus von der Hermannstraße in Richtung Chateaubriant, um eine gemeinsame Woche mit unseren französischen Freunden von den Voltigeurs zu verbringen.
Bereits die Hinfahrt hielt den ersten Höhepunkt bereit: im nächtlichen Paris stoppte der Bus direkt vor dem Eiffelturm und es gab genug Gelegenheit, die ersten Fotos der Woche zu knipsen. Nun lagen noch einige Stunden auf der Autobahn vor uns, bis der nächste aufregende Moment auf die Kinder wartete.
Denn nach der Ankunft, einer herzlichen Begrüßung durch unsere Gastgeber und einem gemeinsamen Frühstück, stand die Verteilung der deutschen Gastkinder auf die französischen Familien auf dem Programm. Anschließend hatten die Kinder einige Stunden Zeit, um sich in ihren Gastfamilien einzurichten und sich gegenseitig kennenzulernen. Jedoch dauerte es nicht lange, bis alle wieder beisammen waren – beim gemeinsamen Fußball spielen in der Sporthalle „Guy Moquet“. Ein Abendessen mit allen Familien, Kindern und Betreuer bot die optimale Gelegenheit, den ersten Tag in Frankreich ausklingen zu lassen und sich auf die vor uns liegende Woche zu freuen.
Wie bei jedem unserer Besuche in Chateaubriant besuchten wir am nächsten Tag das Denkmal „Carriére des Fusillés“. Dort wurden am 22. Oktober 1941 27 Mitglieder der „Résistance“ von Soldaten der deutschen Wehrmacht erschossen. Gerade die gemeinsame Geschichte beider Länder verdeutlicht, welch wichtigen Charakter der Jugendaustausch hat. Der folgende Besuch in einem Rätselpark war eine Mischung aus Raten und Bewegung. In verschiedenen Themenwelten mussten die Kinder in Teamarbeit knifflige Rätsel lösen.
Den Mittwoch verbrachten wir komplett in Chateaubriant. Nach dem Empfang beim Bürgermeister, einem Stadtbummel und einem Besuch auf dem Markt rollte wieder der Ball. In gemischten Mannschaften spielten die französischen und deutschen Kinder im Turniermodus den gesamten Nachmittag das beste Team aus.
Am nächsten Morgen trafen wir uns früh am Vereinsheim der Voltigeurs, denn es ging in das 240 Kilometer entfernte Caen (Normandie). Dort besuchten wir das „Mémorial de Caen“. Das in einem beeindruckenden Gebäude untergebrachte Museum thematisiert die europäische Geschichte vom 1. Weltkrieg bis hin zum Mauerfall. Nach einem Picknick bei schönstem Wetter fuhr der Bus weiter nach Colleville-sur-Mer. Das Dorf liegt an jenem Küstenabschnitt, an dem die Alliierten 1944 in der Normandie landeten. Dort besuchten wir gemeinsam den amerikanischen Soldatenfriedhof. Trotz des umfangreichen, geschichtlich geprägten Tagesprogrammes waren die Rückmeldungen der Kinder zu diesem Tag durchgehend positiv.
Am Freitag war die Busfahrt deutlich kürzer, denn diesmal lautete unser Ziel St Malo. Die alte Seefahrerstadt bietet neben der beeindruckenden Kulisse und der historischen Stadtmauer auch ausreichend Gelegenheiten zum Shoppen – welche auch ausgiebig genutzt wurden.
Der folgende Samstag war bereits der letzte Tag in Chateaubriant. Diesen Tag verbrachten die deutschen Kinder mit ihren Gastfamilien. Eine kleine Ausnahme gab es jedoch – am Abend besuchten wir alle gemeinsam das Spiel der 1. Mannschaft unseres Gastvereins.
So ging eine tolle Woche in Frankreich viel zu schnell zu Ende und wir freuen uns jetzt schon auf den Gegenbesuch in 2019: A bientôt dans Radevormwald!